Das Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn erforscht regelmäßig, wie verschiedene Pflanzenarten in den Botanischen Gärten bestäubt werden. Meist laufen die Experimente eher unauffällig ab. In diesem Fall sticht das Experiment besonders ins Auge.
Insgesamt 44 kleine, weiße "Bojen" schwimmen an der Biotopanlage auf dem Weiher. Dieser Aufwand ist notwendig, da hier die Bestäubungsbiologie der freischwimmenden Wasserpflanze Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) untersucht wird. Die kleinen „Bojen“ sind innen hohl und umschließen jeweils einen Blütenstand mit einem feinmaschigen Gewebe, um eine Bestäubung durch Insekten oder den Wind zu verhindern.
Zusätzlich sind noch 30 kleine, pinkfarbene Fähnchen im Wasser verteilt, die weitere Blütenstände markieren. Diese Blütenstände können ganz normal bestäubt werden. Nach der Blütezeit werden alle Blütenstände geerntet und verglichen, welche Blüten befruchtet wurden und Früchte ansetzen.
Die aufwendige Konstruktion mit den Bojen ist notwendig, da das Ährige Tausendblatt kaum über Stützgewebe wie zum Beispiel Holzfasern verfügt. Die Blütenstände werden nur durch luftgefüllte Gewebe, ähnlich wie ein Schwimmring, über Wasser gehalten. Das zusätzliche Gewicht des Fliegengitters würde die Blütenstände sofort sinken lassen.
Kontakt:
Das Forschungsprojekt wird geleitet von Dr. Julius Jeiter, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Postdoc am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen.
Standort der Pflanze im Garten:
Den Standort des Ährigen Tausendblatts (und somit auch der weißen Bojen) können Sie in unserer Pflanzendatenbank finden.