Regenwaldhaus
Warm und feucht...
so mögen es Palmen und Farne, wie der Bootfarn oder Riesenfarn (Angiopteris erecta). Alles an ihm ist riesig: Die Blattstiele können dick wie Oberschenkel werden, die Blätter werden bis zu sechs Metern lang. Bootfarne gehören in eine eigene Farngruppe, die schon seit 300 Millionen Jahren existiert, wie man von fossilen Funden weiß.
Auch die Palmfarne sind in dieser Zeit entstanden. Im Mittelbeet steht ein großer Cycas rumphii (Rumpfs Sagopalmfarn). Obwohl der deutsche Name "Palmfarn" es nahelegt, hat er weder etwas mit Palmen noch mit Farnen zu tun. Palmfarne (Cycadales-Arten) sind entfernt mit den Nadelbäumen verwandt. Sie sind eine eigenständige Pflanzengruppe.
Feucht und warm mögen es auch die Bananenstauden. Der "Stamm" der Banane besteht aus aufgerollten Blättern. Mit einem Taschenmesser kann man ihn leicht durchschneiden. In ihrer Heimat werden die Bananen durch Fledermäuse bestäubt.
Keine Schmarotzer: Epiphyten
Um genug vom lebensnotwendigen Licht zu bekommen, haben sich oben in den Bäumen Aufsitzerpflanzen angesiedelt – die Epiphyten. Das sind keine Schmarotzer, denn sie stehlen den Bäumen weder Nährstoffe noch Wasser. Um in luftiger Höhe leben zu können, haben sie besondere Techniken entwickelt.
Genial geht dabei der Riesen-Geweihfarn (Platycerium grande) aus den Philippinen vor. Er hat zwei verschiedene Blatttypen, die Wedel. Nach oben stehen die sogenannten Nischenwedel. Sie fangen alles auf, was von oben herunterfällt: tote Tiere, Blätter, Zweige und Regenwasser. Das alles verrottet und bildet Humus. So schafft sich der Farn in 20 oder 30 Metern Höhe seinen eigenen Nährboden. Die lang herunterhängenden Wedel sind für die Vermehrung zuständig. Sie tragen die Sporen, daraus entstehen Vorkeime und daraus dann wieder neue Pflanzen – wenn alles klappt.