Der Nutzpflanzengarten
Der Nutzpflanzengarten besteht aus zwei Teilen, getrennt durch die Carl-Troll-Straße. Insgesamt werden etwa 2.000 verschiedene Pflanzen aus den tropischen und gemäßigten Klimazonen angebaut. Dazu gehören auch regionale Spezalitäten.
Besonders im Sommer
Am schönsten ist der Nutzpflanzengarten ab Mitte Mai. Dann sind auch die nicht winterfesten mediterranen und tropischen Arten wieder nach draußen umgezogen.
In Teil 1 des Nutzpflanzengartens liegen die leider nicht zugänglichen Gewächshäuser mit tropischen und subtropischen Nutzpflanzen. Auf den Beeten – säuberlich durch Rasenstreifen begrenzt – wachsen Gewürz- und Speisepflanzen sowie Gemüse, Faserpflanzen, Farbstoff liefernde Arten und 40 Arten Wildgemüse.
Das milde Klima bei uns lässt auch Mandel, Feige, Pistazie und Korkeiche im Freiland gedeihen.
Tropische Kostbarkeiten
In den Gewächshäusern findet sich eine bemerkenswerte Sammlung tropisch-subtropischer Nutzpflanzen – eine der größten ihrer Art in Deutschland. Kakaobaum, Muskatnussbaum, Pfeffer, Tee, Kaffee, Kapern, Zuckerrohr und viele andere Pflanzen aus fernen Ländern wachsen hier – auch die einzige Orchideenart, die nicht ihrer schönen Blüten wegen angebaut wird, die Vanille (Vanilla pompona).
In den Sommermonaten ist die große Sammlung der Citrus-Pflanzen draußen zu sehen - eine unserer Spezialsammlungen, in der rund 50 Arten und Sorten kultiviert werden.
Regionale Nutzpflanzen
Bei den Kulturpflanzen verschwinden immer mehr Sorten und Arten. Die vollen Regale in den Supermärkten täuschen darüber hinweg, dass die Sortenvielfalt längst der industriealisierten Lebensmittelproduktion zum Opfer gefallen ist.
Regionale Sorten, die über Jahrhunderte für die örtlichen Bedingungen gezüchtet wurden, sind an die heimischen Böden gut angepasst und relativ anspruchslos, werden aber leider kaum noch angebaut.
Im Nutzpflanzengarten 2 sind heimische Wildarten und Erhaltungskulturen zu sehen.
Der Teegarten
Echter Tee aus der Teepflanze Camellia sinensis kam Anfang des 17. Jahrhunderts erstmals nach Europa. Die Teepflanze ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Welt.
Direkt neben dem Eingang zum Nutzpflanzengarten wurde eine Teeplantage aus acht verschiedenen Sorten aus Japan, China, Korea, Georgien, der Bretagne und aus der Ukraine angelegt.
Der erste „Bonn-Tee“ von den Pflanzen der Sorte Ch‘ilgok aus Korea konnte schon getrunken werden. Er schmeckte erstaunlich gut.
Andere ostasiatische Pflanzen, die als Tee-Ersatz oder zum Aromatisieren des „echten“ Tees genutzt werden, sind rund um die Teeplantage zu sehen.
Die Anlage des Teegartens wurde vom Freundeskreis Botanische Gärten der Universität Bonn e. V. finanziert.