Universität Bonn

Botanische Gärten

18. Mai 2022

Die Wüste lebt wie nie zuvor Die Wüste lebt wie nie zuvor

Erneuertes Wüstenhaus der Botanischen Gärten der Uni Bonn öffnet am Tag der Artenvielfalt

Ab dem 22. Mai 2022, dem Tag der Artenvielfalt, wird das umgebaute und erweiterte Wüstenhaus der Botanischen Gärten der Uni Bonn wieder für alle Besucher zugänglich sein. 

Das neue Wüstenhaus
Das neue Wüstenhaus © C. Löhne/Universität Bonn
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Am 22. Mai 2022 wird das erneuerte Wüstenhaus der Botanischen Gärten der Uni Bonn für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Botanischen Gärten der Uni Bonn sind an diesem Tag der Artenvielfalt von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die geographische Gliederung schon des früheren Wüstenhauses wurde in der neuen Konzeption noch stärker heraus gearbeitet: Amerika auf den einen, Afrika und Arabien auf der anderen Seite des Weges durch das Haus. Die amerikanische Seite stellt Pflanzen aus Mexiko und Mittelamerika vor, dann die andinen Wüsten Perus und Boliviens sowie die nordost-brasilianischen Trockengebiete. Auf der gegenüberliegenden Seite sind Pflanzen des südwestlichen Afrikas zu sehen, jene aus Nordost-Afrika und Arabien sowie schließlich Pflanzen aus Südwest-Madagaskar.

Das Wüstenhaus wurde im Zuge der Baumaßnahmen deutlich vergrößert. Die neu entstandenen Flächen sind jetzt die neue Heimat für Pflanzen der brasilianischen Caatinga und der madagassischen Trockenwälder. An der Giebelseite des neu gestalteten Wüstenhauses können verschiedene Anpassungsformen der Pflanzen an den Lebensraum Wüste studiert werden. Insgesamt sind über 200 Pflanzenarten aus 31 Familien zu sehen.
Durch den Umbau konnte die Belüftung des Gewächshauses erheblich verbessert werden. Jetzt strömt trockene Luft durch das gesamte Wüstenhaus, die für eine nachhaltige Entwicklung der Wüstenpflanzen an der Meckenheimer Allee ganz wesentlich ist. Die bisherige Bepflanzung war vor über 30 Jahren angelegt worden. Viele Pflanzen waren sehr groß geworden, standen zu eng und waren teilweise in einander verschlungen. Als im Sommer 2021 der afrikanische Köcherbaum einging, war dies der Start zu einer grundlegenden Erneuerung der gesamten Anlage. Bei der Neugestaltung wurde das Konzept an den vorhandenen größeren und wertvollen Pflanzen orientiert.

Nur mit großartiger Hilfe konnte das Wüstenhaus im laufenden Betrieb erneuert werden: Großer Dank gilt den Verantwortlichen, den Technikern und den Handwerkern des Liegenschaften-Dezernats der Universität Bonn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, dem Freundeskreis Botanische Gärten e.V. und nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Botanischen Gärten der Uni Bonn.

Am Tag der Artenvielfalt laden die Botanischen Gärten von 10 bis 18 Uhr nicht allein ins Wüstenhaus ein: Das Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen stellt aktuelle Forschung zur Vegetation der Wüsten vor. Forschende beantworten Fragen der Besucherinnen und Besucher. Mit der Grünen Schule können Kinder und Erwachsene selbst entdecken, wie Pflanzen ein vollständiges Austrocknen überleben können. Über den gesamten Schlossgarten und Nutzpflanzengarten verteilt, präsentieren sich insgesamt 35 Einrichtungen aus Bonn und der Region, die sich für die Erforschung und Erhaltung von Fauna und Flora einsetzen.

Weitere Informationen zum Tag der Artenvielfalt:
https://www.botgart.uni-bonn.de/de/ihr-besuch/veranstaltungen/2022/tag-der-artenvielfalt

Blick auf die Beetanlage mit Wüstenpflanzen aus Arabien und Nordost-Afrika.
Blick auf die Beetanlage mit Wüstenpflanzen aus Arabien und Nordost-Afrika. © C. Löhne / Universität Bonn
Aloe koenenii aus Jordanien, mit kräftig orangefarbenen Blüten
Aloe koenenii aus Jordanien, mit kräftig orangefarbenen Blüten - Diese Aloe ist nach einem früheren Mitarbeiter der Botanischen Gärten, dem kürzlich verstorbenen Manfred Koenen, benannt. Er hatte diese Art in den 1980er Jahren in Jordanien entdeckt. © C. Löhne / Universität Bonn
Echeveria laui aus Mexiko
Echeveria laui aus Mexiko - Dieses Dickblattgewächs sieht durch die dichte Wachsschicht auf den Blätter fast weiß aus. Dadurch ist sie gut vor der starken Sonneneinstrahlung in Mexiko geschützt. © C. Löhne / Universität Bonn
Echeveria setosa var. deminuta aus Mexiko
Echeveria setosa var. deminuta aus Mexiko - Manchmal muss man genau hinschauen, um die Schätze des Wüstenhauses zu entdecken: Dieses Dickblattgewächs ist winzig klein, beeindruckt aber durch seine orange-gelb gefärbten Blüten. © C. Löhne / Universität Bonn
Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii) aus Mexiko
Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii) aus Mexiko - Die Exemplare im Wüstenhaus sind bereits rund 70 Jahre alt und sehr groß. Als „Schwiegermuttersessel“ (so wird dieser Kaktus manchmal auch genannt) sollte man sie trotzdem nicht verwenden. © C. Löhne / Universität Bonn
Nahaufnahme von Aloe vera
Nahaufnahme von Aloe vera - Diese Art ist aufgrund ihrer pharmazeutischen und kosmetischen Anwendungsmöglichkeiten der wohl bekannteste Vertreter der artenreichen Gattung Aloe. © C. Löhne / Universität Bonn

Ansprechpartnerin für Rückfragen:

Dr. Cornelia Löhne, Kustodin
Botanische Gärten der Universität Bonn
Tel. +49 228 73-5523
www.botgart.uni-bonn.de

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