Ananas wachsen nicht auf Bäumen. Ananaspflanzen, die zur Familie der Bromelien gehören, sind ausdauernde Stauden mit Rosetten von länglichen Blättern. Sie wachsen direkt am Boden.
Die Heimat der Ananas liegt im tropischen Südamerika, die Evolution dieser Gattung ist aber noch nicht restlos aufgeklärt. Man geht heute von drei wild vorkommenden Ananas-Arten aus. Eine davon ist Ananas ananassoides, die in Brasilien, Argentinien und Paraguay wächst. Sie kann gelegentliche Trockenheit gut vertragen. Zurzeit blüht sie in unserem Monsunhaus im Schlossgarten.
Schon vor ca. 4000 Jahren fingen die Ureinwohner des Amazonasgebiets an, Ananas gezielt anzubauen. So ist im Laufe der Zeit die heute so beliebte Kulturform der Ananas entstanden, die auch als Ananas comosus bekannt ist. Ihre Fruchtstände sind wesentlich größer und erreichen eine beeindruckende Süße und Geschmacksintensität. Es gibt sehr viele verschiedene Formen und Sorten.
Übrigens: Ananas comosus wird heute weltweit in den Tropen angebaut. Da Ananasfrüchte nicht lange haltbar sind, werden die meisten nach wie vor als Dosenfrüchte exportiert und gegessen – und das schon seit über 100 Jahren. Im Jahr 1900 gründete James Dole auf Hawaii eine Ananasplantage mit Konservenfabrik. Durch kluge Marketingkampagnen konnte die Firma schnell weltweit expandieren. Bis in die 1950er Jahre kamen alle in Europa erhältlichen Dosen-Ananas aus Hawaii. Daher wurden viele Gerichte, in denen Ananas verwendet werden, mit Hawaii assoziiert. So auch der 1955 vom ersten deutschen Fernsehkoch kreierte „Toast Hawaii“.
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