Bereits in der Antike wird die Brennnessel als Arzneipflanze verwendet. Bis heute hat sich die Anwendung als harntreibendes Mittel zur Unterstützung der Ausscheidungsfunktionen der Niere bewährt. Ein Tee aus getrockneten Blättern kann auch bei rheumatischen Beschwerden helfen.
Die Wirkung wird vor allem dem hohen Gehalt an Kieselsäure und anorganischen Salzen zugeschrieben. Deswegen wurde die Brennnessel auch zur Heilpflanze des Jahres 2022 gewählt.
Doch auch als vitaminreiches Wildgemüse sind frische Brennnesseln bestens geeignet. Für die Ernte schlägt man Brennnesseln am besten in ein Tuch ein und reibt sie leicht. Dadurch werden die Brennhaare zerstört, die Pflanzen können zubereitet und verzehrt werden. Brennnesseln haben auch wichtige ökologische Funktionen: So ernähren sich die Raupen des Tagpfauenauges ausschließlich von Brennnesseln. Im Juni kann man die großen schwarzen Raupen häufig sehen.
Übrigens: Die Brennnesseln (Gattung Urtica) und deren Verwandte stehen schon länger im Fokus der Forschung am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen. Unter anderem wurde die Evolution der 63 weltweit verbreiteten Arten der Gattung Urtica untersucht. Auch der genaue Aufbau und die Zusammensetzung von Brennhaaren bei Urtica und anderen wehrhaften Pflanzen sind Forschungsthemen in der Arbeitsgruppe von Professor Weigend.
Mehr Infos zur Pflanze des Monats finden Sie auf unserer Homepage unter: https://www.botgart.uni-bonn.de/de/pflanzen/pflanze-des-monats