Blumennesselgewächse
Blumennesselgewächse (Loasaceae) sind fast ausschließlich in den Tropen und Subtropen Amerikas beheimatet. Erforscht werden Systematik und Evolution der Pflanzen.
Schöne Blüten - aber gefährlich
Die Blumennesseln haben – wie ihr deutscher Name es schon sagt – sehr schöne Blüten, aber leider auch sehr viele Brennhaare. Das ist sicher der Grund, weshalb sie in Parks und Gärten kaum zu finden sind.
Für Tiere endet der Versuch, die hübsche Blumennessel zu verspeisen, qualvoll. Kaum berührt die Zunge die Brennhaare, spritzen sie dem Tier ein schmerzhaftes Gebräu ins Maul.
Insgesamt fünf Pflanzengruppen haben völlig unabhängig voneinander Brennhaare entwickelt. Die Brennhaare haben an ihrer Spitze ein seitwärts gerichtetes Köpfchen. Bei Berührung bricht das Köpfchen ab, es entsteht eine schräge Bruchstelle – wie die Kanüle einer Spritze. Der Inhalt entlädt sich mit Druck in die Haut.
Bei den Brennnesseln sind die Härchen mit Silizium gehärtet. Die Blumennesseln dagegen benutzen zum Härten Kalziumphosphat. Ein Baustoff, den Menschen und Tiere in Zähnen und Knochen haben. Bei Pflanzen war bisher nicht bekannt, dass sie Kalzium zum Aufbau ihrer Zellwände verwenden.
Der Hauptbestandteil der Zellwände, die faserförmige Cellulose, bildet ein formendes Geflecht, in das bei Blumennesseln winzige Kristalle aus Kalziumphosphat eingelagert sind. Das verleiht den Brennhaaren eine außerordentliche Stabilität. Es ist noch ein Rätsel, warum die Blumennesseln sich für diesen Sonderweg entschieden haben.