Erhaltungskulturen
Wildpflanzen, die vom Aussterben bedroht sind, werden vermehrt und wieder ausgewildert. Wir haben ca. 40 heimische Arten in Erhaltungskultur. Auch unter den Kulturpflanzen gibt es zahlreiche Sorten, die gefährdet sind und die in den Botanischen Gärten bewahrt werden.
Wildpflanzen
Ein großer Teil der bekannten Arten ist stark bedroht oder – ohne dass es bemerkt worden wäre – bereits ausgestorben. Mit den Pflanzen sterben auch die auf sie angewiesenen Tiere.
Die seltenen und bedrohten Arten werden in den Botanischen Gärten nicht an ihren natürlichen Standorten, sondern „ex-situ“ (außerhalb des Ortes) erhalten. Sie werden vermehrt und dann in möglichst großer Zahl an ihrem natürlichen Standort wieder angesiedelt.
Die letzten Exemplare des Silbergrases (Corynephorus canescens) der Tannenbuscher Düne in Bonn wurden so gesichert, vermehrt und wieder angesiedelt.
Zurzeit werden neben anderen das Westfälische Veilchen (Viola guestphalica) und die heimische Wildtulpe (Tulipa sylvestris) herangezogen, die beide auf der Roten Liste stehen.
Kulturpflanzen
Vor allem durch die großen Veränderungen in der Landwirtschaft sind viele Nutzpflanzensorten und -arten vom Aussterben bedroht. Im Nutzpflanzengarten werden alte regionale Kulturpflanzen erhalten.
Roter Ellerstädter heißt beispielsweise eine alte Pfirsichsorte (Prunus persica). Weil dieser Pfirsich aus seinen Steinen vermehrt werden kann, ist er auch als "Kernechter vom Vorgebirge" bekannt.
Er wird Ende August reif. Er löst sich gut vom Stein. Er ist saftig und süß und hat ein schönes Aroma.
Diese alte Sorte wird noch häufig in Hausgärten angebaut.