Pflanze des Monats
Hier stellen wir jeden Monat eine Pflanze vor, die gerade besonders schön blüht oder etwas ganz Besonderes oder ganz Seltenes ist. Aber auch mit Pflanzen aus unserer Umgebung machen wir näher bekannt.
Schneeglöckchen (Galanthus)
Bereits seit Jahrhunderten zählen sie zu den beliebtesten Zierpflanzen Europas. Die zarten, weißen Blüten der Schneeglöckchen sind die ersten Boten des Vorfrühlings. Ab Januar blühen im Freiland die verschiedenen Arten nach und nach auf. Schneeglöckchen produzieren für besonders kalte Nächte zuckerhaltige „Frostschutzmittel“ in den Zellen und ertragen damit selbst zweistellige Minusgrade.
Seine frühe Blüte verdankt das Schneeglöckchen einer unterirdischen Zwiebel, in der es Energie für das Frühjahr speichert. Pflanzen mit dieser Anpassung werden als Geophyten bezeichnet. Die Blütenhülle besteht aus drei weißen äußeren Blütenhüllblättern und drei verwachsenen inneren Blütenhüllblättern. Letztere haben oft eine charakteristische grüne Zeichnung, an der man die Arten erkennen kann.
In Deutschland heimisch ist nur das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Rund 20 weitere Arten kommen in Südost-Europa und Vorderasien vor (z.B. G. elwesii, G. woronowii). Den wenigen Wildarten steht eine enorme Vielfalt von derzeit etwa 800 Zuchtformen gegenüber. Es gibt sogar Schneeglöckchen-Enthusiasten, sogenannte Galantophile, die für neue Sorten hohe Preise von mehreren hundert Euro zahlen.
Schneeglöckchen stehen international unter strengem Schutz, da viele ursprüngliche Wildarten durch Sammler bedroht sind. Zudem kreuzen sich verwilderte Gartensorten zunehmend mit natürlich vorkommenden Arten und gefährden deren Bestände.
Dessert-Banane (Musa x paradisiaca)
Mitten im grauen Winteralltag haben Sie vielleicht Lust auf ein paar Tropengefühle in unseren Gewächshäusern. Schauen Sie doch bei Ihrem nächsten Spaziergang im Regenwaldhaus mal nach oben. Dort reifen gerade die Bananen heran. Unsere haben eine etwas ungewöhnliche Farbe (ein dunkles Rotbraun), sind aber den kommerziellen Bananensorten im Geschmack sehr ähnlich.
Am unteren Ende des Fruchtstandes kann man ein propfenförmiges Gebilde sehen. Dort ist jeweils ein rotbraunes Blatt nach oben gerollt und darunter stehen die kleinen gelblichen Blüten. Die Blütenstände der Bananen sind ganz auf die Bestäubung durch Fledermäuse ausgerichtet: An dem aufgerollten, roten Blatt kann sich die Fledermaus festkrallen und den reichhalten Nektar aus den Blüten schlecken.
Die eigentlichen Blüten sind gelb und zirka 5 cm lang. Hier im Gewächshaus gibt es keine Fledermäuse, dennoch reifen Bananen heran. Das liegt daran, dass es sich hier um eine Zuchtform der Banane handelt, bei der auch ohne Bestäubung samenlose Früchte gebildet werden. Das ist praktisch für uns Menschen, denn die asiatischen Wildformen von Bananen (Musa acuminata) können hunderte von erbsengroßen Samen enthalten. Das kann beim Verzehr etwas mühsam sein.
Wussten Sie, dass die Bananenpflanze trotz ihrer Größe kein Baum ist? Es ist eine Staude. Der scheinbar stabile Stamm besteht aus ineinander gefalteten Blättern, die man mit einem Messer zerschneiden könnte.